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Über die Baumwollpflanze und wie sie angebaut wird

Die Baumwolle ist eine Naturfaser, die aus den Samenhaaren der Baumwollpflanze gewonnen wird. Die Fasern werden zu dünnen Fäden gesponnen, aus denen dann Textilien hergestellt werden. In Deutschland verbraucht jeder Mensch 20 Kilogramm Baumwollstoff pro Jahr, 50 Prozent davon stecken in Kleidung. Baumwolle wird auf allen fünf Kontinenten, in über 80 Ländern angebaut. Hauptproduzenten sind die USA, China und Indien. Im Jahr 2004/2005 wurden weltweit über 26 Millionen Tonnen Baumwolle produziert.

Baumwolle wird meistens als einjährige Kultur angebaut. Aufgrund ihrer langen Wachstums- und Reifeperiode ist die Pflanze besonders anfällig für Schädlinge. So können sich während einer Saison beispielsweise Generationen von Weißen Fliegen, Kapselraupen und Blattläusen entwickeln. Obwohl Baumwolle nur auf 2,4 Prozent der weltweit verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzfläche angepflanzt wird, werden 11 Prozent aller Pestizide und 24 Prozent der Insektizide auf Baumwolläckern verspritzt. Pro Saison wird Baumwolle durchschnittlich 20-25-mal mit Pestiziden aller Art besprüht. Für jedes Baumwoll-T-Shirt landen rund 150 g Gift auf dem Acker. Im konventionellen Baumwollanbau werden in Westafrika zusätzlich rund 200 kg und in den USA bis zu 600 kg Mineraldünger pro Hektar verwendet.

Geerntet wird meistens maschinell. Um Pflückmaschinen effektiv einsetzen zu können, werden die Pflanzen zuerst chemisch entlaubt (zum Beispiel mit dem Totalherbizid Roundup von Monsanto). Die Baumwolle wird nach der Ernte gereinigt, gesponnen, mit Chlorlösungen gebleicht, teilweise mit hochgiftigen Azo-Farbstoffen gefärbt und chemisch ausgerüset. So gelangt ein ganzer Cocktail an Giftstoffen in die Kleidung: Formaldehyd, Chlor, Motten-, Flamm- und Fleckenschutz.Damit die Baumwolle beim Transport und bei der Lagerung vor Schimmel, Stockflecken und Schädlingen geschützt ist, wird sie mit Konservierungsstoffen, wie etwa Formaldehyd, behandelt.